Rollstuhlhandball nun auch in Eisenach

/ Mai 23, 2021

Ex-Profi will in Thüringen was ins Rollen bringen

Unser Vorstandsmitglied, Bernd Fichtner, welcher ebenfalls Vorstandsmitglied und ehemaliger Bundesligaspieler des ThSV ist, hat nun eine neue Funktion im Thüringer Handballverband (THV): Bernd Fichtner ist erster ehrenamtlicher Referent des THV für Inklusion und Rollstuhlhandball.

Fichtners erster Arbeitsschwerpunkt wird der Aufbau einer Rollstuhl-Handballmannschaft sein. „Das Besondere ist, dass dieser Sport durch den integrativen Ansatz allen offen steht. Es ermöglicht das Miteinander von Menschen mit und ohne Handicap“, hebt Fichtner hervor. „Auch ich muss mir erstmal einen Überblick verschaffen und bin gespannt, was wir hier in Thüringen entwickeln können“, meint Fichtner, der durch seine Erkrankung an Multipler Sklerose seit einigen Jahren selbst auf den Rollstuhl angewiesen ist.  Durch Fichtners Anstoß wird der ThSV zum Vorreiter für den Rollstuhlhandball in Thüringen. „Einige Interessenten haben sich schon gemeldet. Doch weitere sind herzlich willkommen“, sagt Fichtner.

Bernd Fichtner ist seit 2002 verheiratet und Vater dreier Töchter. Für die DDR absolvierte er Länderspiele in der Jugend und stand zwölfmal in der B-Nationalmannschaft. Einst kam er vom SC Leipzig in die Wartburgstadt zur damaligen BSG Motor. Kurz nach der Wende wechselte der Rechtsaußen nach Eitra in Waldhessen, welches mit dem Aufstieg in die 1. Liga für Furore sorgte. Fünf Jahre blieb der treffsichere Rechtsaußen beim Verein, ehe er nach Eisenach zurückkehrte, mit dem ThSV in die Bundesliga kletterte und dann in Eschwege seine Laufbahn beendete. Später arbeitete er als Coach beim SV Wartburgstadt. Doch dann erhielt er vor 14 Jahren eine Schock-Diagnose. „In der Reha bin ich vom Laufband gefallen und habe mir nichts dabei gedacht“, erzählt Fichtner. Was ihm die Ärzte bald sagen, ist niederschmetternd: Fichtner ist an Multipler Sklerose erkrankt. Peu a peu muss er sein tägliches Leben umstellen. Umso beeindruckender ist die Art und Weise, wie offen der ehemalige Leistungssportler mit seiner Krankheit umgeht. „Ich bin der Überzeugung: nur wenn du Willen zeigst, wird dir geholfen. Sich zu verstecken und einzuschließen, bringt nichts“, lautet Fichtners Motto.

Er lebt es vor, engagiert sich ehrenamtlich und gibt so anderen Mut. Vielen Dank dafür, Bernd.

Mehr zum Thema unter: www.rollstuhlhandball.de

 

 

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